Perspektiven in Zeiten der Krise.

Die Welt steht still. Was kann Kultur in einer globalen Krisensituation leisten? 

Sie kann stützen, motivieren, Impulse liefern, Perspektiven zeigen. 

Begegnung ohne Misstrauen.

Begegnung ohne Misstrauen.

Rita Levi-Montalcini
1909-2012, Forscherin und Nobelpreisträgerin 

Ihr Vater, ein Ingenieur und Mathematiker, hatte für sie als Frau einen traditionellen Weg vorgesehen. Sie trat ihm aber offen gegenüber und begann als Zwanzigjährige Medizin zu studieren. Ihre Mutter, eine Malerin, unterstützte sie dabei. 

Der Körper macht, was er will.
Ich bin nicht der Körper,
ich bin das Gedächtnis.

Rita Levi-Montalcini

Als das faschistische Regime sie als Jüdin aus der Universität von Turin ausschloss, richtete sie sich in ihrem Haus ein Labor ein. 1943-45 lebte sie als U-Boot in Florenz, wo sie Geflüchtete aus dem Norden Italiens medizinisch behandelte. Nach dem Krieg setzte sie sich intensiv für die Linderung von Krankheiten und die Eindämmung von Epidemien ein. 1947 ging sie in die Vereinigten Staaten nach St. Louis. Zunächst sollte sie ein Semester bleiben. Geworden sind es fast dreißig Jahre, so spannend war ihre Forschungstätigkeit.

Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau 2017: PFLEGE DAS LEBEN. Betreuung Pflege Sorgekultur

Ausstellung im Frauenmuseum Hittisau 2017: PFLEGE DAS LEBEN. Betreuung Pflege Sorgekultur

Sie entdeckte das mächtige "Wachstumselixier" Ngf. Nur wenige Moleküle dieses Proteins in einem Bereich des Körpers reichen aus, um Zellen wachsen zu lassen, die für das perfekte Funktionieren des Nervensystems notwendig sind. So wurde verständlich, warum ein Lebewesen aus einer einzigen Zelle geboren wird, sich mit der Zeit aber zu einer regelrechten Architektur von Zellen entwickelt, die aus dutzenden verschiedenen Geweben besteht. 

Vor allem habt keine Angst vor schwierigen Momenten. Das Beste kommt genau von dort.

Rita Levi-Montalcini

So schätzte sich Rita Levi-Montalcini selbst ein: „Das Fehlen psychologischer Komplexe, die Hartnäckigkeit, den Weg zu gehen, den ich für richtig hielt, die Gewohnheit, Hindernisse zu unterschätzen – eine Eigenschaft, die ich von meinem Vater geerbt habe – sie haben mir enorm geholfen, den Schwierigkeiten des Lebens zu begegnen. Auch die Neigung, andere mit Sympathie und ohne Misstrauen zu betrachten, habe ich meinen Eltern zu verdanken".

Text: Stefania Pitscheider Soraperra

Images © babesofscience.com / © Frauenmuseum Hittisau Ines Agostinelli

Die Erste.

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Die Welt steht still.

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